Am 23. November 2024 feierte der Verein Afghanistan-Schulen e.V., das Frauen-Förderprojekt der EthikBank, sein 40-jähriges Bestehen mit einem festlichen Afghanistan-Abend in Hamburg. Der Abend war nicht nur eine Gelegenheit, die Arbeit des Vereins zu würdigen, sondern auch ein Moment des Zusammenkommens für Menschen, die die Vision einer besseren Zukunft für Afghanistans Kinder teilen. Im Kulturhof Dulsberg herrschte eine warme, fast familiäre Atmosphäre.
Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal, die zweisprachige Moderation in Deutsch und Farsi, die musikalischen Darbietungen und das reichhaltige Buffet mit traditionellen afghanischen Speisen schufen ein einmaliges Erlebnis. Selbst das verregnete Novemberwetter konnte die Begeisterung der Gäste nicht dämpfen. Unter ihnen: Jürgen Hettwer, Bürgermeister von Oststeinbek, der die enge Verbindung zwischen seiner Gemeinde und dem Verein betonte. Auch die EthikBank ist anlässlich der Jubiläumsfeier nach Hamburg gereist.
Von der Gründung bis heute: Bildung als Schlüssel zur Veränderung
Marga Flader führte mit einer Bildershow durch die bewegte Geschichte des Vereins. Diese nahm ihren Anfang vor 40 Jahren während einer Reise von Ulla Nölle, der Gründerin des Vereins, zu ihrer in Pakistan studierenden Tochter. In den Flüchtlingslagern des Landes erlebte sie die schwierigen Lebensbedingungen afghanischer Familien. Besonders die Kinder, die keine Chance auf Bildung hatten, bewegten sie tief. Zurück in Deutschland begann sie, Spenden zu sammeln. Was als private Initiative startete, entwickelte sich rasch zu einem tatkräftigen Verein, der nicht nur Schulen in den Lagern errichtete, sondern später auch beim Wiederaufbau Afghanistans eine Schlüsselrolle spielte.
Ein zentraler Moment in der Vereinsgeschichte war der Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001. Damals begann der Verein verstärkt den Wiederaufbau von Schulen in Afghanistan zu unterstützen. Marga Flader erwähnt, dass die Region Andkhoi im Nordosten des Landes zu dieser Zeit lediglich 20 Schulen zählte. Heute gibt es dort ca. 70- 80 Schulen, sodass in fast jedem Dorf ein Schulgebäude zu finden ist.
Doch der Verein blickt nicht nur auf Zahlen. Ein weiterer Meilenstein war die Eröffnung des ersten Frauenzentrums 2013, das Frauen Bildung und Unterstützung bietet. Diese Projekte fanden 2018 eine starke lokale Basis, als der Verein die nationale NGO OASE gründete, um die Arbeit vor Ort besser koordinieren zu können. OASE wurde zum Glücksfall, denn die aktuelle Situation in Afghanistan ist herausfordernder denn je: Seit der erneuten Machtübernahme durch die Taliban 2021 sind Bildungsprojekte ausländischer Organisationen verboten.
Hoffnung trotz schwieriger Zeiten
Die Rückkehr der Taliban brachte viele Rückschläge mit sich, besonders für Mädchen und Frauen. Doch der Verein lässt sich nicht entmutigen. Seit 2011 organisiert Afghanistan-Schulen eine Winternothilfe, die Familien mit Lebensmitteln unterstützt. In diesem Jahr ging das Projekt noch einen Schritt weiter: Zusätzlich zu Lebensmitteln erhielten die Kinder der Familien Bücher und Malutensilien. Sozialarbeiterinnen, die von ihren Ehemännern begleitet werden, helfen den Kindern, kreativ zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Dieses Projekt gibt vor allem Mädchen ab 12 Jahren, die seit 2021 nicht mehr zur Schule gehen dürfen, eine wertvolle Möglichkeit, ihren Wünschen und Sorgen künstlerisch Ausdruck zu verleihen.
“Sie sagten, baut uns kein Haus, baut uns eine Schule, damit unsere Kinder es einmal besser haben.”
Marga Flader über die Menschen im Flüchtlingslager Ferdawsi
Projektmanager Zabiullah Azizi, der selbst mit seiner Familie Anfang der 2000er aus Pakistan nach Afghanistan zurückkehrte, teilte bewegende Erinnerungen: Für ihn war die Zeit damals die beste seines Lebens, denn er war voller Hoffnung, dass es nun mit seinem Land aufwärts gehen würde. Auch Marga Flader erinnerte an berührende Momente aus der Vereinsgeschichte. Besonders blieb ihr die Bitte der Menschen im Flüchtlingscamp Ferdawsi in Erinnerung: “Sie sagten, baut uns kein Haus, baut uns eine Schule, damit unsere Kinder es einmal besser haben.”
Ein Abend voller Begegnungen und Geschichten
Die Jubiläumsfeier war nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Feier der Gegenwart und ein Blick in die Zukunft. Die vielfältigen kulturellen Darbietungen – von Musik über Tanz bis hin zu Kinderchören – schufen eine inspirierende Atmosphäre. Der Abend wurde auch von den Medien begleitet: ZDFInfo widmete dem Verein einen Beitrag in der Reihe „Forum am Freitag“, der die beeindruckende Arbeit von Afghanistan-Schulen e.V. beleuchtet. Diesen Beitrag können Sie in der ZDFmediathek ansehen.
Die Arbeit von Afghanistan-Schulen e.V. ist auch heute wichtiger denn je. Mit ihrer diesjährigen Weihnachtsspendenaktion unterstützt die EthikBank gezielt Projekte, die Mädchen und Frauen in Afghanistan neue Hoffnung geben. Möchten auch Sie ein Jubiläumsgeschenk machen? Beteiligen Sie sich und helfen Sie, Bildung und Perspektiven in Afghanistan zu fördern:
Der Verein setzt sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin unermüdlich für eine bessere Bildung, insbesondere von jungen afghanischen Mädchen und Frauen ein. Dadurch konnten, trotz der schwierigen Lage vor Ort, einige Projekte angestoßen und weitergeführt werden.
Was ist in den vergangenen Monaten in Kabul, Mazar und Andkhoi dank der Unterstützung durch die EthikBank-Kund:innen passiert? In diesem Beitrag erhaltet ihr ein kleines Update unseres Projektpartners.
Im Rahmen unserer traditionellen Weihnachtsspendenaktion bitten wir euch in diesem Jahr erneut für zwei unserer Förderprojekte um Unterstützung. Die Lage in vielen Teilen der Welt erfordert unsere Hilfe.
Insgesamt 6.860 € für unsere Förderprojekte Wir sind wirklich überwältigt von der Spendenbereitschaft, die unsere Kund*innen trotz des schweren Jahres 2022 erneut gezeigt haben. Insgesamt 6.860 € dürfen wir an unsere Förderprojekte weitergeben. 4.155 € gehen davon an unser Frauenprojekt, den Verein Afghanistan Schulen e.V. und 2.705 € an das Ethikprojekt, den hamromaya Nepal e.V.. […]