Für uns alle kam Klaus Eulers Entschluss überraschend, wir können seine Beweggründe für den Abschied jedoch gut verstehen. Was bleibt, ist Dankbarkeit. Klaus Euler war der Stratege im Vorstandsteam, ohne dessen Unternehmergeist die Gründung der EthikBank nicht denkbar gewesen wäre. Wir danken Klaus Euler sehr für sein Engagement und seine Leidenschaft beim Aufbau und bei der Leitung der Bank. Als Pionier eines alternativen Bankgeschäftes hat er zudem die deutsche Bankenlandschaft aktiv mitgestaltet.
„Mit Klaus Euler verlässt uns nicht nur ein engagierter und akribisch arbeitender Vorstandsvorsitzender, sondern auch eine beeindruckende Persönlichkeit und ein wichtiger Impulsgeber, der unser Haus mit Visionen, Inspiration und Ideen über Jahrzehnte geprägt hat! Er hat mit seinem unternehmerischen Gespür den Grundstein für den heutigen Erfolg und die Selbständigkeit unserer Bank gelegt.”
sagt Vorstandskollegin Katrin Spindler, die selbst 17 Jahre lang mit Euler zusammenarbeitete.
Klaus Euler hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als Bankkaufmann arbeitete er zunächst als Verbandsprüfer bevor er im Jahr 1991 – im Alter von 28 Jahren – zur Mutter der EthikBank, der Volksbank Eisenberg, wechselte. Aus der ursprünglich geplanten dreimonatigen Tätigkeit als Interimsvorstand wurden schließlich 29 Jahre. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steuerte er die Bank durch die schwere See der Nachwendezeit in sichere Fahrwasser und wagte 1996 den Sprung zur bundesweit agierenden Direktbank Volksbank Eisenberg DIREKT. 2002 schließlich entstand unter seiner Leitung die EthikBank. Dank klar definierter sozial-ökologischer Anlagekriterien gehört sie inzwischen zu den profiliertesten und erfolgreichsten Alternativbanken Deutschlands.
Klaus Euler war es immer wichtig, seine Aufgabe in der EthikBank nicht nur auf Zahlen und Bilanzen zu beschränken, sondern sie ebenfalls als gesellschaftlichen Auftrag zu betrachten. Deshalb habe er sich immer auch als Aktivist betrachtet und mit klaren Positionen zu wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung bezogen.
Keine Angst, auch wenn Klaus Euler nicht mehr da ist, wird sich die EthikBank auch weiterhin am gesellschaftlichen Diskurs beteiligen! Denn mit Thomas Meyer und Toni Scheller rückt eine neue Generation von jungen Bankern in den Vorstand auf, die die Idee des alternativen Kreditgeschäftes bereits seit ihrer Ausbildungszeit in der EthikBank kennen.
Klaus Eulers Verabschiedung haben wir im Kreis der Mitarbeiter mit einem weinenden und einem lachenden Auge gefeiert. Wir werden Klaus Euler als Chef und Mensch, der sich immer treu geblieben ist, sehr vermissen. Blicken aber dennoch voller Optimismus auf den nun erfolgten Generationenwechsel in der EthikBank.