Gentechnik ist ein sensibles und deshalb um so wichtiges Thema – vor allem in der Landwirtschaft. Über 80 Prozent der Deutschen lehnen ihre Verwendung gerade in diesem Bereich ab. Zu groß sind beispielsweise die Bedenken, dass sich das Erbgut künstlich veränderter Pflanzen unkontrolliert verbreitet, indem es auf benachbarte Flächen übergreift. Aufgrund dieser besonderen Brisanz und Tragweite sämtlicher politischer Entscheidungen, die die Gentechnik betreffen, sollte sie zur Chefsache erklärt und jede Entscheidung auf Bundesebene getroffen werden.
Wenn in den kommenden Wochen über die Umsetzung der EU- Richtlinie 2015/412 diskutiert und diese schließlich umgesetzt werden soll, dann wird allerdings genau das in Frage gestellt. Denn die Richtlinie ermöglicht zwar Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen, doch sieht der Gesetzesentwurf von Bundesagrarminister Christian Schmidt vor, dass diese auf Länderebene verhandelt werden sollen. Darüber hinaus plant Schmidt einen Ausschuss aus 20 Mitgliedern, der über Anbaubeschränkungen und Verbote beraten soll. Auch hier drohen langwierige Entscheidungsprozesse und möglicherweise verwässernde Ergebnisse.
Deshalb hat sich die EthikBank einer Initiative des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft angeschlossen und einen offenen Brief zu diesem Thema an alle Bundestagsabgeordneten geschickt. Darin rufen wir auf, für ein klares bundesweites Verbot der Agrogentechnik zu stimmen. Senden auch Sie den Brief an Ihren Bundestagsabgeordneten!